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LCT LC-3 A3 S (GR)

Allgemein

Modell LC-3A3-S(GR)
Hersteller / Vorlage LCT / H&K G3
Antriebsart (S)AEG (7.4 V - 11.1 V LiPo Akku, Mini-Tamiya)
Feuermodi Semiautomatik
Vollautomatik (nicht in Deutschland)
Energie (0.20 g BB) ca. 1.4 Joule
Magazin 140 BBs (Standardmagazin)
Gesamtlänge ca. 102 cm
Lauflänge ca. 515 mm
Gewicht ca. 4.4 kg
Material überwiegend Stahl (Body) und Kunststoff
Kosten ca. 400 €

LCT LC-3 S-AEG

Einleitung

Im August 2017 war es soweit:
Ein brandneues G3-Modell erschien auf dem internationalen Airsoftmarkt.
Für knapp 400 € ist das LC-3, so die Bezeichnung von LCT für deren G3-Nachbau, zur Markteinführung erhältlich.
Interessant ist es deswegen, weil alle bisher erhältlichen G3-Airsoftwaffen auf das ursprüngliche und veraltete Design von Tokyo Marui basieren - mit all dessen Schwachstellen.
LCT hat sich dagegen getraut und ein völlig neues Design entwickelt und hat es damit geschafft, eine echte Alternative zu einem akzeptablen Preis anzubieten.

Dieses Review behandelt eine LC-3A3-S(GR), wobei die Kürzel A3 für "Ausführung 3", S für "slim handguard" und GR für "green" stehen.

Erster Eindruck, Verpackung und Inhalt

Das LC-3 kommt in einer relativ schlichten Verpackung daher.
Auf dem Karton prangt groß die Bezeichnung LC-3 Series, das LCT-Firmenlogo sowie dezente Strichzeichnungen vom G3.
Der Inhalt wird noch spartanischer präsentiert.
In einer Plastikschale liegt das LC-3, ein Magazin sowie ein Pamphlet bestehend aus einem LCT-Produktkatalog, einer Bedienungsanleitung des LC-3 samt Explosionszeichnung und einem Metallstab.
Letzteres wird benötigt, um bei der Wartung des Spannhebels die Rückholfeder positionieren zu können.

Der erste Eindruck vom LC-3 selbst ist dafür umso schöner... wenn man davon absieht, dass am Body noch etwas Metallstaub und Fett durch den Fertigungsprozess zu finden waren.
Am Griffstück hängt eine Metallplakette, die das Gewehr als "LC-3 (GR)" ausweist.
Das erste Anfassen sorgt dann für ein leichtes Staunen:
Das Gewehr ist schwer - 4.4 kg, um genau zu sein.
Auch haptisch konnte selten eine Airsoftwaffe so gut überzeugen, wie dieses Gewehr.
Alles, was man anfasst, fühlt sich stabil und wertig an: Metall- sowie Kunststoffteile.

Die Begeisterung zum Äußeren sollte sich aber später etwas trüben.
Ohne zu viel vorwegzugreifen:
LCT bietet zur Einführung den besten G3-Body auf dem Airsoftmarkt!

Verarbeitung

Externals

das LC-3 die Schulterstütze der Handschutz der Handschutz (Innenseite)
Kunststoffteile am LC-3

Das LC-3 überzeugt durch seine haptisch saubere Verarbeitung und der Auswahl qualitativ hochwertiger Teile.
Insgesamt bestehen nur sehr wenige Teile aus Kunststoff - und zwar im Wesentlichen nur diese, die auch beim "echten G3" aus Kunststoff (oder Holz) bestehen.
Die Schulterstütze, die Schaftkappe, die Griffschale sowie der Handschutz bestehen aus Kunststoff.
Die Haptik dieser Teile ist sehr gut, wobei es nicht ganz an das Real-Steel-Vorbild heranreicht.
Die Farbe wird zwar als Oliv angegeben, entspricht aber farblich eher einem warmen Grauton.

Flugrost am Spannhebel
an wenigen Stellen war bereits ab Werk etwas Flugrost vorhanden

Alle weiteren Teile bestehen aus matt-brüniertem Stahl und das Wenigste davon aus Guss!
Das sorgt für das hohe Gewicht, aber auch für ein etwas höheres Pflegebedürfnis zum Schutz vor Flugrost.

Grundsätzlich fällt auf, dass es keine Verschraubungen gibt.
Alle Teile sind entweder miteinander fest mit einer Schweißnaht verbunden oder werden aufgesteckt und durch Pins festgehalten.
So besteht das komplette Gehäuse (Upper Receiver) aus einem gebogenen Stück Stahlblech, das nicht nur an den Verbindungsstellen, sondern auch mit dem Durchladerohr (Cocking Tube) sauber verschweißt wurde - meistens jedenfalls, denn an manchen Stellen sind die Schweißpunkte schlecht gesetzt.
Insbesondere an der Erhebung am Gehäuse vor dem Trommelvisier, das beim scharfen Vorbild beim Rückstoß das Verschieben einer Visiermontage verhindern soll, befindet sich ein extrem ungünstig platzierter Schweißpunkt.
Wird z.B. ein Low Profile Mount verwendet, kann dieser Schweißpunkt auf die Montage drücken und verhindert somit ein planes Aufliegen auf dem Gehäuse.
Hier muss man eventuell mit einer Rundfeile nachsteuern und diesen abtragen.

Das Griffstück mit der Gearbox wird in den Upper Receiver eingeschoben und durch das Bodenstück der Schulterstütze und zwei Haltebolzen fest fixiert.
Die Übergänge sind meist sehr sauber und präzise - mit Ausnahme von dezent überstehende Kanten zwischen der Schulterstütze und dessen Bodenstück.

Schweißnaht am Bodenstück der Schulterstütze Schweißnaht an der Unterseite vom Gehäuse Schweißnaht zwischen Upper Receiver und Front Set der Body besteht aus einemStück, keine Schweißnaht an der Oberseite unsaubere Kante zwischen Schulterstütze und dessen Bodenstück
Übergänge einzelner Komponenten

Alles in allem überzeugt der gesamte Body durch eine sehr hohe Stabilität, Steifigkeit und Verdrehsicherheit.
Nichts lässt sich verbiegen, nichts lässt sich ineinander verdrehen - "Sollbruchstellen" wie beim alten TM-Design sind nicht zu erkennen.

Für eine bessere Übersicht wird nachfolgend aufgeführt, welche Teile aus Metall bestehen:

  • Spannblech der Schaftkappe
  • Bodenstück der Schulterstütze
  • Hohlnieten der Schulterstütze
  • Stift vom Halter für den Trageriemen
  • beide Haltebolzen der Schulterstütze
  • Griffstück
  • Griffstückboden (Kappe mit Motoreinstellschraube)
  • Feuerwahlhebel
  • Abzug
  • Haltestift der Gearbox am Griffstück mit Federklammer
  • Rändelstift der Gearbox am Griffstück
  • Haltebolzen für Griffstück am Gehäuse
  • Gehäuse
  • Magazinauswerfer (Hebel und Knopf)
  • Haltezapfen für das Magazin
  • Verschluss-Attrappe am Patronenauswurffenster
  • Drehvisier
  • Kornhalter und Korn
  • Durchladerohr mit Haltestift für den Spannhebel
  • Spannhebel
  • Schließfederrohr
  • Aufnahme für Hop-Up-Chamber
  • Außenrohr
  • Bajonettaufnahme und dessen Kappe
  • Öse für den Trageriemen
  • Haltebolzen vom Handschutz
  • Mündungsfeuerdämpfer

Übergang Front Set und Body
Übergang zwischen Body und Front Set

Auffällig ist, dass das gesamte Außenrohr fest mit dem Gehäuse verbunden ist.
Das sorgt für eine hohe Stabilität des Front-Sets und ist damit die Ausmerzung der größten Schwachstelle vom alten TM-Design - denn dort war dieses nur aufgesteckt und mit Schrauben an zwei Verbindungsstreben vom Body befestigt, die auch sehr gerne mal brechen.

S-E-F-Abbild am Griffstück
S-E-F am Griffstück

Schön ist auch das S-E-F-Abbild am Griffstück.
Diese sind nicht nur einfach aufgemalt, sondern beidseitig in das Blech geprägt.
Unschön ist nur, dass die farbliche Bemalung sich sehr leicht durch schwitzige Hände verwischen ließ.
Abhilfe kann aber geschaffen werden, wenn man diese ggf. selber nochmal mit abriebfester Farbe nachmalt.
Der Feuerwahlhebel ist etwas steif, rastet aber bei Betätigung sauber ein.

HU
das Hop-Up

Das Patronenauswurffenster lässt sich leicht durch den Spannhebel öffnen.
Mit wenig Kraftaufwand kann man diesen spannen und einrasten lassen.
Hinter der Verschluss-Attrappe erreicht man dann einfach und bequem das Einstellrad vom Hop-Up.

Schraube
Schraube unterhalb vom Durchladerohr

Etwas fraglich ist, warum man unterhalb vom Durchladerohr eine unschön hervorstehende Senkkopfschraube verwenden hat.
Diese ist zwar nur zu sehen, wenn der Handschutz abgenommen wird, dennoch wirkt diese Lösung etwas improvisiert.

Korn
Kornhalter mit Korn

Das Korn lässt sich durch Lösen einer Madenschraube am Kornhalter entfernen und austauschen.
Die Drehkimme lässt sich einfach drehen und rastet sauber ein.
Leider ist die Trommel nur aufgeschraubt, sodass man beim Drehen die Kimme irgendwann abnehmen kann.
Dadurch verschiebt sich jedoch der Haltepunkt irgendwann nach unten und sollte man zu weit drehen, kann eine federgestützte Kugel, welche zum Einrasten der Kimme dient, verloren gehen.
Schön ist dafür: sollte sich die Drehkimme verstellen, kann man diese mit einer Madenschraube am Boden neu justieren.

Magazin
das mitgelieferte Midcap-Magazin (140 BBs)

Das mitgelieferter Midcap-Magazin für 140 BBs ist insgesamt gut verarbeitet.
Die äußere Hülle besteht aus Blech, während das innere Magazingehäuse einschießlich die BB-Zuführung sowie der Haltezapfen für den Magazinschacht "nur" aus Kunststoff bestehen.

Auch gibt es häufig Feedingprobleme, das im Wesentlichen zwei Fehlerursachen haben kann.
Zum einen kippelt das Innengehäuse im äußeren Blechgehäuse.
Dies lässt sich nur beheben, indem mann zwischen der Innenwand vom Blechgehäuse und der Außenwand des Kunststoffgehäuses etwas zwischenklemmt, z.B. etwas Pappe.
Dann wackelt innen auch nichts mehr.
Die größte Schwachstelle besteht aber beim Follower.
Sehr häufig können sich hier BBs an diesem seitlich verklemmen, wodurch der Follower stecken bleibt.
Die beste Lösung, die sich hier gegenwärtig finden ließ, ist der nachträgliche Austausch des Followers gegen einen zweireihigen Follower.
Mit letzterem gab es dann auch keine Verstopfer mehr und das Magazin feedet sauber, auch wenn die Magainfeder etwas träge ist.

Etwas enttäuschend ist hier jedoch die Aufnahme im Magazinschacht sowie der Magazinauswurfhebel.
Das Magazin rastet oft nicht immer zuverlässig ein - ist es aber einmal eingesetzt, wackelt absolut nichts und bildet quasi eine Einheit mit dem Gehäuse.
Möchte man das Magazin auswerfen, benötigt man leider einen etwas höheren Kraftaufwand.
Das Magazin rastet so fest im Magazinschacht ein, dass es sich mit dem Auswurfhebel oft nur schwer lösen lässt.
Notfalls muss man hierzu den Auswurfknopf betätigen, um keinen Abbruch des Hebels zu riskieren.
Operativ kann dort auch etwas PTFE-Spray bzw. -fett helfen, langfristigsollte man aber schauen, dass man die Reibeflächen etwas anschleift, um dies leichtgängiger gestalten zu können.
Gut möglich aber, dass dies im Laufe der Nutzungszeit etwas leichtgängiger geht.

Im Gesamten muss man sagen, dass LCT mit diesem Design und dessen Verarbeitung neue Maßstäbe setzt.
Leider trifft das nicht auf die Internals zu.

Internals

Im Nachfolgenden wird darauf eingegangen, wie es mit den inneren Werten vom LC-3 aussieht - denn anders als das Äußere ist die Qualität der Internals eher Mittelmaß.

Auffällig ist der Lauf, denn dieser ist stolze 515 mm lang.
LCT gibt bei diesem einen Durchmesser von 6.02 mm an.
Eher negativ ist dafür das Material, denn der Lauf besteht aus Messing.
Grundsätzlich muss dies nicht immer schlecht sein, zumal dies marktüblich ist, aber ein Messinglauf in dieser Länge ist besonders pflegebedürftig als zum Vergleich einer aus Edelstahl.

Die Hop-Up-Chamber enttäuscht ebenfalls etwas.
Diese ist zwar sauber verarbeitet, dafür aber komplett aus Kunststoff.
Das Einstellrädchen vom Hop-Up arretiert zwar fest, aber lässt sich dafür ohne Werkzeug sehr schwergängig drehen.
Die gesamte Einheit aus Lauf und Hop-Up-Unit ist im Gehäuse federgelagert - sehr schön, denn dadurch wird die Einheit besser an die Gearbox gepresst!
Das Bucking ist einfach gehalten: mittlerer Härtegrad, schwarz und ohne besonderem Shape.

Hinweis:
Das uns gelieferte LC-3 war defekt!
Bereits zur Auslieferung war das Führungsrohr am Cylinderhead für das Nozzle um etwa 5° nach oben verbogen und leicht eingerissen.
Es wird versucht, weiterhin neutral darüber zu berichten - dennoch trübt diese Tatsache den subjektiven Eindruck zur Verarbeitung.
Internals der LC-3 Gearbox (geöffnet) Piston & Pistonhead Gears (Rückseite) Gears (Vorderseite) Nozzle
Internals der Gearbox
deutlich zu erkennen sind hier die werkseitigen Beschädigungen, insbesondere am Nozzle und Cylinderhead

Das Thema Gearbox hingegen ist eher ernüchternd.
Es ist fraglich, warum LCT bei der Entwicklung eines neuen Designs hier auf eine V2-Gearbox setzt und nicht etwa auf eine der Version 3.
Die Verwendung von Mini-Tamiya ist hierbei noch das kleinste Übel.

Nett gedacht, aber auch die übermäßige Fixierung an 3 Punkten der Gearbox im Griffstück ist eher hinderlich.
Neben zwei Schrauben in der Griffschale wird die Gearbox darüber hinaus durch zwei Stifte bzw. Bolzen fixiert, welche diese vermutlich präzise ausrichten sollen.
Während der große Haltebolzen mit einer Federklammer noch Sinn macht und sich noch relativ einfach montieren und demontieren lässt, ist der Rändelstift neben dem Feuerwahlhebel eher überflüssig.
Letzteres lässt sich zudem anfangs etwas schwer entfernen und bei häufiger Demontage kommt hinzu, dass dieser Stift durch den hohen Abrieb der Rändelung nicht dauerhaft zuverlässig hält.
Eine wirklich notwendige Fixierung ist hierbei nicht erkennbar.

Gut ist, dass in der Griffschale das Gewinde für die Schrauben des Bodenstücks aus Messing sind - billige G3-Derivate anderer Hersteller hatten diese teilweise aus Kunststoff.
Der darin befindliche Long-Type-Motor ist ganz gut und wird von LCT als ein High Torque mit 35000 Umdrehungen in der Minute ausgewiesen.

Die Bestandteile der Gearbox sind eher Mittelmaß.
Wenn man davon absieht, dass der Cylinderhead werkseitig beschädigt war, schaute auch innen nicht alles fabrikneu aus.
Das Innere des Cylinders wies eine hohe Verschmutzung auf.
Der sandartige Schmodder bestand wahrscheinlich aus Metallstaub durch Fräsungen und Bohrungen im Rahmen der Fertigung - da wurde definitiv in der Fertigung geschlampt.
Die gummierte Aufschlagfläche vom Cylinderhead war ebenfalls beschädigt und wies bei dem vorliegenden Exemplar eine deutliche Kerbe auf,

Abnutzungsspuren am Pistonhead Beschädigungen am Cylinderhead verbogene Nozzleführung entfernte Achse vom Sector-Gear
werkseitige Mängel und Beschädigungen

Der Cylinderhead hat zwei O-Ringe und besteht ansonsten vollständig aus Aluminium und der verchromte Cylinder aus Messing besitzt außen schmale Kühlrippen. Der Kunststoffpiston verwendet eine Vollverzahnung aus Metall.
Der Pistonhead ist flach und besteht vollständig aus Aluminium.
Als Feder kommt vermutlich eine M120 zum Einsatz, auch wenn der Händler eine M110 angibt.
Der Spring Guide besteht aus Metall und ist kugelgelagert.
Die Gears sind von mittlerer Qualität: relativ schwer und am Sector-Gear war die Achse voll beweglich.
Immerhin besitzt das Sector-Gear einen Sector-Gear-Clip.
Weiterhin werden 9 mm Ball Bearings verwendet.
Zum Einsatz kommt eine klassische Switch Assembly - für deutsche Spieler ist es ggf. wichtig:
Die beiden Kontaktstreifen für das Shuttle müssen unter Umständen etwas auseinandergebogen werden, um nicht unbeabsichtigt Vollautomatik bei leichter Betätigung des Abzuges zu verursachen.

Wer die Muse und Geld hat, sollte die Gearbox sowie die Verkabelung durch höherwertige Teile ersetzen.
Gleiches gilt für den Lauf.
Man muss aber fair bleiben, denn der Preis für das Gewehr im Gesamten wäre auch höher ausgefallen, wenn LCT werkseitig qualitativ bessere Teile verwendet hätte.
Daher muss man sagen: die Teile sind ihr Geld schon wert.
Die werkseitigen Verunreinigungen im Inneren der Gearbox scheinen jedoch verbreitet zu sein, da bei uns im Team andere Waffen von LCT ähnliche Mängel aufwiesen.

Funktionen, Konfiguration und Wartung

Hop-Up, Kimme und Korn

Hop Up
geöffnetes Patronenauswurffenster mit dahinterliegendem Hop-Up

Um das Hop-Up vom LC-3 einstellen zu können, muss das Verschlussfenster durch Zurückführen des Spannhebels geöffnet werden.
Anschließend erreicht man das Einstellrad, wobei man dieses mit den Fingern etwas schwer einstellen kann.
Dreht man dieses nach unten, erhöht man damit den Hop-Up-Effekt.

Die Drehkimme lässt sich sehr einfach durch drehen der Trommelvisierung einstellen - sofern man mit Kimme und Korn spielen möchte.

Griffstück und Magazin

Griffstück mit Feuerwahlhebel
linksseitiger Feuerwahlhebel

Rechtshänder können die Feuerart linksseitig am Griffstück mit dem Daumen einstellen.
Zur Auswahl steht "Sicher" (safe), "Einzelfeuer" (semiautomatisch) und "Feuerstoß" (vollautomatisch, sofern das Gewehr nicht für den deutschen Markt modifiziert wurde).

Magazinauswurf über den Knopf
Auswurf des Magazins durch den Auswurfknopf (Daumen)

Das Magazin kann über einen Auswurfhebel oder Knopf am Magazinschacht ausgeworfen werden - auch wenn dies merkbar schwergängig geht.

Bajonettaufnahme

Ein eher nettes Gimmick ist die mögliche Anbringung eines Bajonetts.
Dazu muss mit einem dünnen Metallstift (z.B. mit einem Innensechskant) ein kleiner Haltebolzen heruntergedrückt werden.
Anschließend kann die Kappe vorsichtig durch Ziehen abgenommen werden.

Vorsicht:
Drückt den Stift nicht zu tief hinein!
Dieser ist relativ lose mit einer Feder verbunden.
Wird der Bolzen zu tief hineingedrückt, kann es passieren, dass dieser verkantet oder die Spiralfeder aus der Kappe fällt.
Eindrücken des Haltebolzens Bajonettaufnahmekappe mit Haltebolzen und Feder
Entfernen der Kappe von der Bajonettaufnahme

Durch ein einfaches Aufsetzen kann ein Bajonett bzw. eine Bayonett-Attrappe oder ein Bajonett-Adapter festgesteckt werden.
Um die Verschlusskappe wieder aufzusetzen, muss erneut vorsichtig der federgelagerte Bolzen heruntergedrückt und die Kappe hineingeschoben werden.
Das Gimmick ist nett, aber nicht wirklich notwendig und das Entfernen bzw. Aufbringen der Abdeckkappe kann ziemlich frickelig werden.

Handschutz

Handschutz
Entnahme des Handschutzes

Einfach ist das Entfernen bzw. Anbringen des Handschutzes.
Dazu muss nur der Haltebolzen am Handschutz entfernt werden.
Anschließend wird dieser dann nach unten abgeklappt und entnommen.
Beim Anbringen ist darauf zu achten, dass der Handschutz richtig in der Nut des Gehäuses greift.
Wer also gerne einen anderen Handschutz verwenden möchte, hat hier keine Probleme beim Austausch.

Akkufach

Akkufach
Entfernen der Schaftkappe

Absolut einfach und clever gelöst ist die Unterbringung eines Akkus.
Dazu wird an der Schulterstütze die Schaftkappe mit leichtem Zug einfach abgezogen.
Diese rastet im eingebauten Zustand durch ein Federblatt in der Schulterstütze ein.
Dahinter befindet sich der Tamiya-Anschluss für den Akku und ein relativ großzügiges Akkufach.
Akkus mit einer maximalen Maße von 23 x 38 x 120 mm (B x H x L) passen gerade so hinein.
Auch längere Akkus passen hinein, wenn dafür die Bauhöhe niedriger ist.

Austausch Lauf und Griffstück

Hat man den Entschluss gefasst das Griffstück bzw. die Gearbox zu entnehmen oder den Lauf zu entfernen, wird das weitere Zerlegen etwas kraftvoll.

Zunächst stellt man sicher, dass kein Akku mehr angeschlossen ist.
Anschließend entfernt man die Haltebolzen der Schulterstütze und kann diese optional in die Hohlnieten einsetzen.
Dann dreht man das Gewehr auf den Kopf und schlägt mit dem Handballen beherzt auf die Schulterstütze nach außen.
Dies ist notwendig, da alle Teile extrem passgenau aufeinander aufgeschoben sind und sich gegenseitig durch die Materialspannung "festhalten".
Durch die Schläge löst man diese Spannung und kann die Schulterstütze Stück für Stück lockern und dann abziehen.

Um anschließend das Griffstück entfernen zu können, muss als nächstes der Haltebolzen von diesem entfernt werden.
Auch hier muss man mit etwas Krafteinsatz das Griffstück etwa 1cm weit nach hinten ziehen.
Es muss dabei darauf geachtet werden, dass die Hop-Up-Unit vom Nozzle der Gearbox getrennt wird, erst dann kann das Griffstück leicht nach unten abgeklappt und nach hinten entnommen werden.

Das Zusammensetzen gestaltet sich ähnlich kraftvoll.
Grundsätzlich führt man alle Schritte gleichermaßen in umgekehrter Reihenfolge durch.
Hat man es soweit geschafft, dass man die Schulterstütze anbringen kann, ist es hilfreich, wenn man das Gehäuse hinten leicht zusammendrückt und anschließend das Griffstück nach oben drückt.
Ist dies geschafft, kann dann das Bodenstück der Schulterstütze mit etwas Kraft aufgeschoben und mit den zwei Haltebolzen befestigt werden.

Mit der Zeit "schleift" sich alles ein und das Zerlegen und Zusammensetzen der Teile gestaltet sich etwas einfacher.
Leider ist es auch etwas schade, dass man dies nicht ohne Einsatz sanfter Gewalt bewerkstelligen kann.
Dahingehend hat es LCT seinen Kunden nicht einfach gemacht.

Kompatibilität und Zubehör

Es muss hier nochmal wiederholt werden:
Das LC-3 ist in Betrachtung vom Design eine völlige Neuentwicklung!
Es passen daher keine Ersatzteile von G3-Modellen anderer Hersteller!
Somit ist man an vielen Stellen auf die Originalteile von LCT angewiesen.

Es gibt aber auch Ausnahmen:
Der Handschutz kann mit einer Real-Steel-Version vom H&K G3 ausgetauscht werden.
Gleiches gilt für Kleinteile wie dem Mündungsfeuerdämpfer oder dem Korn.
Auch die Haltebolzen für das "echte G3" dürften passen.

Weiterhin können in manchen Fällen TM-kompatible G3-Magazine passen.
Es ist aber möglich, dass diese im Magazinschacht etwas mehr Spiel haben, als das mitgelieferte Magazin von LCT.
Manchmal müssen diese aber auch nachträglich nachbearbeitet werden, damit diese eingesetzt werden können.

Weiteres Zubehör, insbesondere die Aufnahmen für Zieloptiken (Picatinny-Schiene, Spannkralle, ...), dem schweren Zweibein oder einem Bajonett, sind ebenfalls kompatibel mit dem LC-3.

Etwas differenzierter sieht es bei der Kompatibilität der Internals aus.
Der Lauf kann ohne Weiteres ausgetauscht werden, genauso wie das Bucking.
Die Hop-Up-Chamber ist nicht voll M4-kompatibel, da der Aufsatz an der Verbindungsstelle der Gearbox um etwa 2 mm länger ist.
Eine andere V2-Gearbox-Shell kann ebenfalls unter Umständen nicht ohne Weiteres passen.
Dies macht sich spätestens dann bemerkbar, wenn man die Haltestifte für die Fixierung im Griffstück nicht exakt einsetzen kann.
Wenn die Bohrungen in der Shell auch nur um einen Millimeter-Bruchteil vom Original abweichen, hilft hier nur Ausprobieren oder die Bohrlöcher ausfeilen bzw. -fräsen.

Leistung und Schussergebnisse

Angetrieben wurde das LC-3 mit einem 11.1 V LiPo-Akku.
Auch mit einem 7.4 V Akku schafft es der Motor die Feder aufzuziehen.
Mit einem 11.1 V Akku hingegen ist das Ansprechverhalten insgesamt besser und der Schusszyklus erfolgt auch akkustisch deutlich sauberer.
Es ist dabei aber anzuraten nachträglich ein MOSFET einzusetzen, um die Belastung an der Switch-Unit zu minimieren.

Das Gewehr wurde mit 0.20 g BBs gechront.
Gemessen wurden im Mittel Werte um die 1.45 Joule.
Es gab aber auch Ausreißer bis 1.3 Joule und 1.6 Joule.

Anzumerken ist aber: Das gelieferte LC-3 war defekt.
Daher sind diese Werte in diesem Review eher als Richtwert zu betrachten und müssen nicht repräsentativ sein, wie dicht und präzise das System abgestimmt ist.
Entsprechend konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt kein Schusstest auf Ziele in verschiedenen Entfernungen durchgeführt werden.

Pro und Kontra

Pro

  • akzeptabler Preis
  • hohe Langlebigkeit
  • sehr gute Haptik
  • erstklassiger Body (Vollstahl, kein Guss)
  • sehr hohe Stabilität / Steifigkeit
  • realitätsnahes Gewicht
  • graviertes S-E-F-Abbild
  • Zubehör und Kompatibilität zu Real-Steel-Teilen
  • großes Akkufach
  • aktuell bestes G3 auf dem Airsoftmarkt

Kontra

  • mäßige Qualität der Internals
  • Verunreinigungen im Cylinder
  • V2-Gearbox
  • Body benötigt Pflege (Schutz vor Flugrost)
  • hohes Gewicht
  • schwergängiges Zerlegen
  • schwergängiger Magazinauswurfhebel
  • schwergängiges Hop-Up-Einstellrad
  • keine Originalmarkings
  • farbige Bemalung S-E-F-Abbild leicht entfernbar
  • keine Kompatibilität zu G3-Body-Teilen anderer Airsofthersteller
  • Magazine feeden nicht immer

Fazit

LCT hinterlässt mit ihrem G3-Modell ein gemischten Eindruck.
Der Body setzt neue Maßstäbe, aber die mäßige Qualität der Internals enttäuscht in vielen Punkten.
Da das LC-3 nicht kompatibel mit G3-Modellen auf Basis von Tokyo Marui ist, lohnt es sich auch nicht, das LC-3 nur als "besseres Ersatzteillager" zu kaufen.
Entsprechend kann man sich damit anfreunden, ein völlig neues Gewehr zu bekommen.

Wer also noch kein G3 hat und sich eines beschaffen will, sollte das LC-3 von LCT vor TM, CA, JG, Echo1 und G&G vorziehen!

Langzeittest und Spielfähigkeit

Mittlerweile konnte das hier aufgeführte LC-3 über 2 Jahre intensiv genutzt werden.
Anzumerken ist dabei aber, dass die Internals massiv ausgetauscht wurden, sodass die nachstehende Beurteilung vom LC-3 sich im Wesentlichen nur auf die Externals beziehen.

Auch nach über 2 Jahren der Nutzung gibt es absolut keine Ausfallerscheinungen am Gehäuse.
Auch der befürchtete Rost trat nie auf, obwohl das Gewehr nicht nur an trockenen Tagen genutzt wurde.
Es ist festzuhalten, dass LCT mit dieser Airsoftwaffe eines für die "Ewigkeit" gebaut hat.
Selbst kleinere Stürze oder das Anecken an Häuserwände und Türen übersteht die Waffe unbeschadet.
Das LC-3 bietet mit die beste Basis für ein DMR-Tuning, da auch V2-kompatible Teile meist ohne Probleme passen.

Nachteilig sind jedoch einige Teile, die wie befürchtet schnell verloren gehen.
Der Pin, der durch das Griffstück beim Feuerwahlhebel eingesetzt wird, ging sehr schnell verloren.
Passende Austauschteile gibt es auf dem direkten Weg nicht.
Auch verliert man sehr schnell das Bodenstück der Schulterstütze.
Tipp: diese mit einer stabilen dünnen Schnur innen mit der Schulterstütze befestigen.

Im Bezug zur Spielfähigkeit muss man dies jedoch mehr differenzieren.
Das größte Manko dürfte der siegorientierte Spieler beim hohen Gewicht und der Länge bemängeln.
Untrainierte Menschen, die es nicht gewohnt sind, knapp 5 kg über einen Spieltag zu tragen, werden das Gewicht mit der Zeit deutlich spüren.
Zusammen mit der Länge ist dies nicht unbedingt die beste Waffe, um schnell in den Anschlag zu gehen.
Wer sich das Gewehr aber kauft, weiß auch um diesen Umstand.

Alles in allem kann man sagen: das LC-3 bestätigt seinen Ersteindruck.
Außen Top, innen Flop.
Sobald man die Internals jedoch auf ein akzeptables Maß gebracht hat, besitzt man eine Waffe, die über Jahre bedenkenlos genutzt werden kann und die einem auch viel verzeiht.


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